Extreme Sommertemperaturen vor allem für ältere Menschen belastend!
Extreme Sommertemperaturen vor allem für ältere Menschen belastend
Die Anzahl heißer Tage in Bayern nimmt durch den Klimawandel stetig zu. Das mag zwar aus Sicht einiger Menschen erfreulich sein. Hitzewellen können aber auch anstrengend sein. Das gilt besonders für ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger, vor allem wenn sie allein leben, krank oder pflegebedürftig sind. Langanhaltende Temperaturen über 30 Grad können bei diesen Personengruppen zu ernsten gesundheitlichen Problemen führen – im schlimmsten Fall kann es sogar zu einem lebensgefährlichen Hitzschlag kommen.
Bayerische Staatsregierung, Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) sowie Kommunen haben zwar schon einiges auf den Weg gebracht, um ältere Menschen bei extremen Temperaturen vor Gesundheitsgefahren zu schützen. Das ist aber angesichts der Tatsache, dass der Klimawandel mittlerweile auch im Freistaat angekommen ist, noch zu wenig. Insbesondere die Art und Weise, wie informiert wird, lässt zu wünschen übrig.
Franz Wölfl, Vorsitzender der LandesSeniorenVertretung Bayern e. V. (LSVB): „Natürlich müssen sich auch die alten Menschen mit den modernen Informationswegen, wie dem Internet, vertraut machen. Das geht aber nicht von heute auf morgen. Viele alte Menschen sind, aus welchen Gründen auch immer, offline. Sie müssen genau so geschützt werden wie die Onliner. Die analogen Informationswege, wie beispielsweise Faltblätter, Anzeigen in den örtlichen Tageszeitungen, Meldungen in den lokalen Radiosendern usw. sind daher unverzichtbar. Und – wenn schon Informationen via Internet aus Sicht der zuständigen Stellen nicht zu vermeiden sind - dann müssen sie so aufbereitet werden, dass man sie auch als „normal Sterblicher“, also ohne IT-Studium, finden kann.“
Darüber hinaus ist es notwendig, die kommunalen Aktionspläne um einige kreative Maßnahmen zu ergänzen. Hierzu erklärte Bernd Fischer, der Beiratsvorsitzende der LSVB: „Zu denken wäre beispielsweise an die Bereitstellung von gekühlten Räumlichkeiten, sog. „cooling Selters“, für ältere Menschen, die in schlecht isolierten und damit überhitzten Wohnungen leben. Eine weitere Maßnahme wäre, öffentliche Brunnen, die es in fast allen Kommunen gibt, auf Trinkwasser umzustellen. Die Menschen hätten dann die Möglichkeit, sich mit Wasser zu versorgen, um sich vor den Gefahren extremer Hitze zu schützen. Gerade für ältere Menschen ist es geradezu lebenswichtig, bei Hitze viel zu trinken. Auch sollte daran gedacht werden, gegen ein geringes Entgelt Trinkflaschen an ältere Menschen auszugeben, damit sie trinken können, wenn sie unterwegs sind. Die Ausgabe könnte problemlos über die Touristikbüros und die Seniorentreffs erfolgen.“
Auch sollten Staatsregierung und Kommunen darüber nachdenken, ob es nicht sinnvoll wäre, öffentliche Gebäude, die über kühle Räume verfügen, an sehr heißen Tagen für die Bevölkerung kostenlos zugänglich zu machen. Die bayerische Schlösserverwaltung könnte insoweit mit gutem Beispiel vorangehen.
V.i.S.d.P.: Franz Wölfl, Vorsitzender der LSVB, Postfach 4043, 84016 Landshut
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